Operation im Untergrund

In den Katakomben der Merian Iselin Klinik

 

Adèle Merian-Iselin hinterliess ein bleibendes Erbe, als sie 1898 der Basler Gesellschaft für das Gute und Gemeinnützige ein Stück Land und einen Batzen Geld vermachte. Dank ihres Vermächtnisses konnte die Merian Iselin Klinik im Jahr 1916 als gemeinnützige Stiftung gegründet und das homöopathische Spital im Jahr 1918 eingeweiht werden.  Angefangen mit rund 15 Betten, hat sich die Klinik im Laufe eines Jahrhunderts zu einer festen Grösse in der regionalen Gesundheitsversorgung entwickelt, insbesondere in den Bereichen Orthopädie, Chirurgie und Urologie. Heute steht sie als Belegarztklinik allen Patienten offen.

Investition in die Zukunft

Im Herbst 2023 startete ein grosser Umbau in der Klinik, bei dem auch die Stamm Bau AG eine bedeutende Rolle spielt. Bereits zwei Jahre zuvor begann die Teilsanierung, welche voraussichtlich im 3. Quartal 2024 abgeschlossen sein wird.

Ziel der Arbeiten ist eine Optimierung des OP-Zuganges durch neue Garderoben und ein neues Treppenhaus. Zwei neue Personen- und ein Medikamentenlift werden in Zukunft die Abläufe und Zugangsmöglichkeiten wesentlich verbessern.

Harte Geschütze

Neben der Stamm-Maurerei ist auch unser Technischer Rückbau in dieses Vorhaben involviert. Der Start erfolgte mit dem Ausschnitt einer Wand in der Einstellhalle, um die Unterhöhlung der darüberliegenden Bodenplatte zu ermöglichen. Die Wände dieses neu entstandenen Raumes, der als Treppenhaus dient, wurden in mehreren kleinen Etappen als Unterfangungen betoniert. Gleichzeitig wurde eine spezielle Staubwand im Stockwerk darüber erstellt, um die Baustelle von den OP-Räumen zu trennen. Damit wir sicherstellen konnten, dass keinerlei Staub in den OP-Bereich gelangen konnte, wurde während der gesamten Bauphase mit Unterdruck gearbeitet.

Nach Fertigstellung der Wände und Bodenplatte des neuen Treppenhauses, wurde die 60 cm dicke Betondecke von unseren Fachleuten des Technischen Rückbaus mit einer Seilfräse aufgeschnitten, um den neuen Treppenaufgang zu schaffen. Dieser wurde von der Stamm Maurerei im Anschluss in Sichtbeton erstellt. Ein bestehender Lichthof wurde mit einer Betondecke verschlossen, erhielt ein Oblicht und dient nun als Zugang von den Garderoben zum Treppenhaus.

Es geht aufwärts

Für die nächste Bauetappe erstellte unser Team Bohren und Fräsen diverse Türausschnitte und Kernbohrungen. Um den neuen Personenlift installieren zu können, musste die Bodenplatte ausgeschnitten und die Liftunterfahrt installiert werden. Im Anschluss wurde auch die Betondecke wieder ausgefräst. Nach Beendigung dieser Arbeiten konnten die Stamm-Maurer zahlreiche Betonklötze, welche im 3. Untergeschoss gelagert wurden, mittels Kettenzug in das 2. Untergeschoss heben und dann mit dem Radlader von der Einstellhalle zur Mulde auf Strassenniveau transportieren. Insgesamt wurden 36m3 Betonklötze und Bohrkerne verschoben.

Der erste Liftschacht wurde mit Kalksandsteinen hochgemauert, und um die gesamte Liftinstallation zu befestigen, wurden ca. aller 75 Zentimeter Ringanker aus Beton geschalt und ausgegossen.

Das Gesamtprojekt ist in mehrere Etappen unterteilt, wobei der OP-Betrieb durchgehend gewährleistet sein muss. Eine sorgfältige Planung und die Einhaltung der jeweiligen Endtermine sind dabei unerlässlich.

 

 
KRUSE Ralf DSC8811

Blick hinter die Baustellenkulissen

Welche Herausforderungen gab und gibt es und wie sehen bzw. sahen eure Lösungen dafür aus?

«Die grösste Herausforderung ist wohl, dass der OP-Betrieb nicht unterbrochen werden darf. Wir arbeiten mit grossem Gerät und diese erzeugen immer wieder Erschütterungen, so dass wir diverse Arbeiten auf Zeiten ausserhalb des OP-Betriebes legen mussten. Auch das Betreten der OP-Zone ist immer sehr aufwendig, weil wir dafür jedes Mal ein steriles OP-Outfit tragen müssen.

Den Beton zum gewünschten Ort zu befördern, stellte logistisch gesehen ebenfalls eine Herausforderung dar. Wir hatten auf der Strasse zwei Betonsilos deponiert und mussten mit Schläuchen eine Distanz von bis zu 70 Metern überbrücken. Dies konnten wir nur mittels Kernbohrungen durch Wände und Decken gewährleisten.»

Ralf Kruse
Bauführer Stamm Maurerei
 
FAHNE
Backoffice Empfang

Backoffice Empfang 

info@stamm-bau.ch
061 276 61 11