Wissen schafft Nachhaltigkeit

Ein Elektrizitätsmuseum erhält Zuwachs

Zum 125jährigen Bestehen des Baselbieter Energieversorgers „Primeo Energie“ wurde das Elektrizitätsmuseum in Münchenstein/BL renoviert und um einen Neubau erweitert. Dieser ist eines von acht Re-Use Pilotprojekten in der Schweiz. Es entstand das neue Science- und Erlebniscenter «Primeo Energie Kosmos», welches im Oktober 2022 eröffnet wurde.

 
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Im Fokus der Planung und Ausführung stand ein sorgsamer Umgang mit Ressourcen und grauer Energie. Über 70% der Bauteile und -materialien für das dreigeschossige Gebäude, sind recycelt oder aus nachwachsenden Rohstoffen und stammen, wo immer es möglich war, aus der Region Basel. Auch auf die Wiederverwendbarkeit der genutzten Baustoffe wurde grosser Wert gelegt. So können der verbaute Stahl und das heimische, nachwachsende Holz auch nach Ende der Lebensdauer des Gebäudes weiter verwertet werden. Im Artikel des Magazins „Wir Holzbauer“ erhalten Sie tiefere Einblicke in die Thematik der zirkulären Bauweise. 

Das neue Gebäude wurde von den Architekten der Rapp AG geplant und die Sparten „Metall- und Stahlbau“ sowie „Holzbau“ der Stamm Bau AG waren massgeblich an der Umsetzung dieses aussergewöhnlichen Baus beteiligt.

Der Neubau ist ein kubischer Holz-Skelettbau (Holzsystembau), der von einer Gitterstruktur aus alten Stahl-Hochspannungsmasten der Swissgrid und feuerverzinktem Stahl umhüllt wurde. Die ehemaligen Strommasten fungieren auch als Rankgerüst für Kletterpflanzen und somit als sommerlicher Wärmeschutz. Die Fassadenverkleidung besteht aus Verschnittabfällen von Vollkernplatten einer Baustelle aus dem Raum Luzern.

Im Innenraum wurde das Massivholz roh und unverkleidet belassen und die Spindeltreppe aus Stahl erhielt das Holz der provisorischen Bautreppe als Treppenbelag. Die Hälfte der Holzdielen im Obergeschoss stammt von einem alten Bootshaus aus dem Jahr 1911. Bei den Brüstungen wurde das Strommasten-Motiv der Aussenfassade wieder aufgenommen.

Für den Innenausbau wurde grösstenteils auf alte Bauteile von einer Bauteilbörse oder ehemaliger Industriegebäude zurückgegriffen.

Diese Art zu Bauen erfordert von allen Beteiligten viel Flexibilität, Bereitschaft zum Umdenken und zu Kompromissen. Zwar entstehen im Vergleich zu herkömmlichen Bauweisen bei der Planung und bei den notwendigen handwerklichen Arbeiten Mehraufwand, diese werden aber durch die geringeren Materialkosten grösstenteils wieder ausgeglichen.

Die Stamm Bau AG ist stolz darauf, bei diesem Projekt, das wertvolles Wissen vermittelt, auf die Probleme unserer Zeit aufmerksam macht und zum Nachdenken anregt, beteiligt gewesen zu sein. Der Bauherrschaft und unseren Partnern danken wir herzlich für ihr Vertrauen und wünschen allen Besuchern spannende Einblicke!

 

 

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