Lieber Thomas, vor knapp 40 Jahren hast du bei Stamm als Zimmermann im Holzbau angefangen. Was waren deine ersten Eindrücke in der Firma? Kannst du dich noch an deine ersten Projekte erinnern?
Thomas: Als ich damals bei Stamm angefangen habe, war die Firma stark fokussiert auf die Maurerei. Im Laufe der Zeit entstand aus dem Schalerei-Betrieb die heutige Zimmerei. Der Elementbau war damals noch weit weg, wir realisierten vorwiegend Umbauten, Renovationen und Treppenbauten.
Was fasziniert dich am Holzbau?
Thomas: Die Vielfältigkeit des Berufs ist fantastisch: Von der Dachdeckerei über Fassadenarbeiten bis hin zum modernen Elementbau – im Holzbau stehen zahlreiche spannende Projekte an, bei denen man sein gesamtes Fachwissen einbringen und seine Fertigkeiten vielseitig anwenden kann.
Wie hat sich der Zimmermann-Beruf in den letzten 40 Jahren verändert?
Thomas: Meines Erachtens hat sich das Berufsbild stark verändert, was eine grosse Herausforderung war, andererseits jedoch auch neue Möglichkeiten eröffnet hat. Durch die technischen Fortschritte sowie die Industrialisierung ging dem Zimmermannsberuf jedoch «das Handfeste» ein wenig verloren.
Welches Werkzeug aus deiner Anfangszeit würdest du heute noch gerne benutzen – oder bei welchem Werkzeug bist du froh, dass es verschwunden ist?
Thomas: Stossäxte und Handsägen werden heutzutage leider nicht mehr gebraucht – die Arbeit mit diesen Geräten hat mir jeweils viel Freude bereitet. Andererseits gab es stationäre Maschinen, die ich nach derer Ausrangierung nicht gross vermisste.
Was sind die Gründe für deine jahrelange Treue gegenüber der Stamm Bau AG?
Thomas: Ich mochte die Vielseitigkeit der Aufträge. Und ebenso die Zusammenarbeit im Holzbau-Team, die für mich stets sehr stimmig war.
Welches Projekt ist dir am stärksten in Erinnerung geblieben und warum?
Thomas: In all den Jahren durfte ich unzählige Projekte begleiten, grosse und kleine, und jedes war auf seine Art und Weise einzigartig. Aber wenn ich eines nennen soll, dann war es mein letztes Projekt bei Stamm – der Montagebau an der Vesalgasse in Basel. Im Bewusstsein, dass während dieses Auftrages meine 44-jährige Arbeitstätigkeit zu Ende geht, erlebte ich dieses Projekt ein Stück intensiver.
Würdest du jungen Menschen raten, sich für den Beruf des Zimmermanns zu entscheiden? Wenn ja, warum?
Thomas: Unbedingt. Vorzugsweise in einem Betrieb, in dem auch noch konventionell gearbeitet wird. Da lernt man das Handwerk von der Pike auf.
Du trittst nun in deinen wohlverdienten Ruhestand. Was wird dir am meisten fehlen? Auf was freust du dich besonders nach deiner Pensionierung?
Thomas: Seit meinem Lehrbeginn 1977 bis heute 2025 habe ich so ziemlich alles gesehen und erfahren, was es in diesem Beruf zu erleben gibt. Nun freue ich mich einfach darauf, die Tage zu geniessen und sie ganz nach meinem Gusto zu gestalten.
Lieber Thomas, wir danken dir herzlichst für 38 Jahre Arbeitseinsatz für die Stamm Bau AG. Wir wünschen dir nun viele weitere spannende Projekte – in deinem neuen Lebensabschnitt. Alles Gute!